Tauchbedingungen:

 

ja natürlich sind wir hier nicht im Roten Meer oder überspitzt gesagt, es ist kalt, es ist trüb, es wird bereit in moderaten Tiefen stockdunkel und Strömung kann auch vorkommen. Alles das, was der geneigte Urlaubstaucher eigenlich nicht will. Wahrscheinlich habe ich an diesen Punkt auch die halbe Leserschaft verloren.  

Für alle anderen, gegen die Kälte gibt es entsprechende  Tauchanzüge. Ein Trockentauchanzug ist hier ein gute Wahl. Im Sommer leistet aber auch auch ein 7mm Halbtrochentauchanzug gute Dienste. Klarer Vorteil dabei, man braucht nicht ganz so viel Blei über den Deich zu schleppen.

 

 

Betreffend der Sichtbedingungen und Dunkelheit - eine gute Tauchlampe sollte zur Basisausstattung gehören. Natürlich um besser zu sehen, aber auch um vom Mittaucher besser gesehen zu werden. Die Sichtweiten lassen sich grob in 3 Kathegorien einteilen : "Gut", "Mittelprächtig" und "richtig Schei....".  Letztere kann schon mal zur Entscheidung führen, den Tauchgang besser abzubrechen, weil es einfach keinen Sinn macht und weil der Sicherheitsaspekt immer Vorrang haben sollte.

 

Angaben über die Sichtweise unter Wasser sind immer stark subjektiv geprägt. Wenn man 3 bis 4 Meter weit sehen kann, ist dies nach meiner Einschätzung für Holland schon sehr gut. Sehr selten gibt es auch mal Bedingungen, wo 6 bis 10 Meter Sicht möglich sind. In den meisten Fällen muss man sich aber eher mit 2 bis 3 Meter Sicht begnügen.  Auf dem Gewässeboden befindet sich in großen Mengen feines Sediment, das mitgerissen durch Strömung oder aufgewirbelt durch starken Wellengang (oder auch durch unvorsichtige oder tarierunfähige Taucher) zu einem mehr oder weniger starken Aufkommen an Schwebteilchen in Wasser führt. Diese behindern dann nicht nur die direkte Sicht sondern verkürzen auch die Eindringtiefe vom natürlichen Licht ins Wasser.  Mein Leitspruch: "Ab 10m Tiefe wird in Holland jeder Tauchgang zum Nachttauchgang" ist sicher etwas plakativ, aber als grobe Daumenformel nicht ganz falsch.

 

Kommen wir nun zur Strömung. Im komplett abgedeichten Grevelinger Meer taucht man gezeitenunabhängig, d.h. es ist nahezu strömungsfrei. Bestenfalls tritt mal eine ganz leichte Drift auf, die aber auch für Anfänger kein Problem darstellt. Dagegen ist die Osterschelde zur Nordsee hin offen und durch die Kanalwirkung der Schelde treten hier an vielen Tauchplätzen teilweise starke Strömungen auf.

Dort sollte man nach Gezeitentabelle tauchen, also das kurze Zeitfenster zum Strömungsstillstand nutzen. Einige Tauchplätze an der Osterschelde weisen auf Grund Ihrer Lage keine all zu starke Gezeitenströmung auf, so dass diese auch ausserhalb des Strömungsstillstandes betauchbar sind.